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Unternehmenskooperationen – Fundraising mit Unternehmen

Weltweit gewinnen Kooperationen zwischen Non-Profit-Organisationen und Unternehmen stark an Bedeutung. Auch in Zeiten von Corona ist Fundraising mit Unternehmen ein nicht zu unterschätzender Kanal für gemeinnützige Organisationen. Die Unterstützung kann hier sowohl in Form von Spenden als auch in Form von Sponsoring stattfinden. Sowohl Unternehmen als auch gemeinnützige Organisationen haben großes Interesse daran, zusammenzuarbeiten. Die Gründe dafür sind vielschichtig.

Zum einen müssen Non Profits sich neue Kanäle erschließen. Spenden kommen vermehrt auch von erfolgreichen Unternehmen und vermögenden Privatpersonen. Nicht alle Unternehmen haben in der Corona Zeit gelitten – sehr viele konnten ihre Profite deutlich nach oben schrauben. Vor allem sehr reiche Individuen haben in dieser schwierigen Zeit oft sogar noch mehr Wohlstand erreicht – hier sind also durchaus Potentiale zu finden, die gemeinnützige Organisationen sich im Bereich Unternehmenskooperationen nicht entgehen lassen sollten. Unternehmenskooperationen bieten Non-Profit-Organisationen eine große Chance, ihre Arbeit zukunftssicher auszurichten, wenn sie im Fundraising Unternehmens-Kooperationen auf- und ausbauen.



Warum unterstützen Unternehmen gemeinnützige Zwecke?

Zum anderen gibt es natürlich auch auf der Seite der Unternehmen viele Gründe, warum die Unterstützung von gemeinnützigen Zwecken sinnvoll ist. Unternehmen geraten zunehmend unter Druck und müssen ihre CSR-Strategie auf ökologische, ökonomische und soziale Beine stellen. Kunden entwickeln immer mehr ein Bewusstsein für das weitergehende Engagement von Unternehmen und fordern dieses ein. Eine gute CSR Strategie gehört heute zum Marketing dazu.

Unternehmen verstehen sich zunehmend als wichtiger Partner für gesellschaftliche Verantwortung. Unternehmenskooperationen bauen Barrieren ab und stärken das gegenseitige Verständnis zwischen Wirtschaft und sozialem Sektor. Und es stärkt das gesellschaftliche und politische Verständnis für soziale Belange.

Somit wird es auch für Unternehmen immer wichtiger, eng mit gemeinnützigen Organisationen und Stiftungen zusammenzuarbeiten und langfristige Partnerschaften aufzubauen.

Dies bedeutet natürlich auch, dass in Bezug auf Unternehmenskooperationen die Frage „Was ist mein Nutzen?“ sehr wichtig ist. Unternehmen haben ein klares Eigeninteresse in der Ausarbeitung von einer Zusammenarbeit. Oft möchten sie die Projekte für die Außendarstellung nutzen, manchmal geht es aber auch um die Darstellung des Unternehmens als guten Arbeitgeber oder ähnliches. Gemeinnützige Organisationen sollten sich dies immer klar machen, bevor sie in Verhandlungen einsteigen.


Nach welchen Projekten suchen Unternehmen?

Wie bereits oben erwähnt, so haben Unternehmen häufig ein deutliches Eigeninteresse an einer Kooperation. Dies setzt sich natürlich auch auf die Art von Projekten um, die sie für eine Kooperation suchen. Unternehmen suchen auch zunehmend nach Projekten und Programmen, die die die CSR-Ziele des Vorstandes erfüllen und die eigene Reputation fördern. Außerdem sollen die Aktionen die Mitarbeiter motivieren, Mitarbeiter binden und die Team-Building in einem sozialen Projekt ermutigen. Ein weiteres Argument für eine Kooperation für ein Unternehmen ist es natürlich, wenn neue Stakeholder (Kunden, Lieferanten, Investoren…) angezogen werden können und das Branding ausgebaut werden kann. Idealerweise sollen auch gute Marketing-Materialien aus der Kooperation entstehen, z.B. Bilder und Filmmaterial, die für PR-Maßnahmen genutzt werden können.

Eine Win-Win-Situation liegt dann vor, wenn die strategischen Ziele der Organisation und des Unternehmens direkt positiv im Sinn von Mehrwert für beide beeinflusst.

Wie findet man Partner für das Fundraising mit Unternehmen?

Am Anfang der Corona Krise hat man an vielen Stellen gehört, dass das Unternehmensfundraising erstmal an Bedeutung verlieren wird, weil viele damit rechneten, dass es zu einer wirtschaftlichen Krise kommt. Viele Unternehmen haben natürlich auch sehr unter den Auswirkungen der Krise und den Lockdowns gelitten. Andere stehen jetzt allerdings deutlich besser da als vorher. Generell kann man also nicht sagen, dass Unternehmenskooperationen jetzt schwieriger sind – man muss einfach einen anderen Schwerpunkt setzen.

Ein guter Anfang ist Google. Viele Unternehmen haben auch weiterhin CSR Programme, die auf der Homepage repräsentiert und erklärt werden. Hier findet man Hinweise zum Prozedere sowie zu Ansprechpartner.

Vor allem lokal und regional kann es auch lohnenswert sein, Unternehmen einfach direkt anzusprechen. Lokales Engagement ist sehr beliebt in der Unternehmenskooperation, da es sich häufig in direkte Kunden- und Mitarbeiterzufriedenheit umsetzt. Auch wenn sich große thematische Überschneidungen von der Arbeit einer Organisation und eines Unternehmens gibt, kann eine direkte Ansprache sinnvoll sein. In der Presse kann man häufig auch lesen, welche Unternehmen einen besonders erfolgreichen Jahresabschluss hatten oder gut dastehen.



Worauf sollten gemeinnützige Organisationen in der Unternehmenskooperation achten?

Möchten gemeinnützige Organisationen in das Fundraising mit Unternehmen einsteigen, so ist es fast noch wichtiger als im allgemeinen Fördermittelfundraising, dass sie genau wissen, mit welchen Partnern sie es zu tun haben. Eine Kooperation funktioniert nur, wenn beide Partner auch wirklich gut zusammenpassen und beide Seiten Vorteile haben. Hierbei muss man auch immer das Eigeninteresse der Unternehmen im Kopf behalten.

Um die richtigen Partner zu finden, gibt es einige Fragen, die sich Fundraiser auf jeden Fall stellen sollten:

· Hat die Organisation Erfahrung mit diesem Unternehmen?

· Ist das Unternehmen glaubwürdig in seinem sozialen Engagement?

· Besteht ein Kontakt auf Augenhöhe?

· Wie ist der Ruf des Unternehmens?

· Ist die marketingtechnische Bekanntheit des Unternehmens für die Organisation interessant?

· Kann die Kooperation auf Augenhöhe stattfinden?

· Welche Größe sollte das Unternehmens haben?

· Was darf nicht passieren?

Vor jeder Kontaktaufnahme sollten diese Fragen beantwortet werden und die Antworten sollten zufriedenstellend ausfallen. Bestehen Zweifel, sollte mit großer Sorgfalt nachrecherchiert werden. Vor allem in Bezug auf die Glaubwürdigkeit des Engagements sollte es eine eindeutige Antwort geben, um sicherzustellen, dass die Kooperation nicht nur zum „Greenwashing“ genutzt werden soll. Möchte sich eine Erdölfirma z.B. plötzlich im Umweltsektor engagieren, ohne Umweltrichtlinien im eigenen Unternehmen umzusetzen, so soll die Kooperation wohl nur für die Außendarstellung genutzt werden. Das gleiche würde z.B. bei Kleidungsfirmen gelten, die sich für Kinder einsetzen, ohne im eigenen Unternehmen die Produktionskette komplett zu kontrollieren.



Die langfristige Strategie des Unternehmens muss also sehr gut mit der der gemeinnützigen Organisation übereinstimmen, um eine erfolgreiche Kooperation aufzubauen, die auch über die Vergabe einer monetären Förderung hinausgeht. Sind gemeinnützige Organisationen in der Lage, gute Kommunikation und Partnerschaft aufzubauen, so können Unternehmenskooperationen auch heute noch einen wichtigen Pfeiler der Finanzierung von gemeinnützigen Projekten bilden.

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